Gastgeber Bernd Günther (links) und Norbert Lautenschläger von der Volksbank Lauterbach-Schlitz moderierten den Unternehmertag. Foto: Stoepler
Das Auditorium des Unternehmertags im freigeräumten Teil der Produktionshalle. Foto: Stoepler
Vertriebsleiter Felix Wohlfahrt (rechts) führte eine der Besuchergruppen durch das Unternehmen. Foto: Stoepler

Pressebericht aus dem Lauterbacher Anzeiger vom 05.06.2019

Netzwerker am Werk  

ANGERSBACH (ws). Netzwerke knüpfen, das Gespräch zwischen Unternehmen, Kommunalpolitik und dem regionalen Geldinstitut fördern, das ist das Ziel des Unternehmertages der Volksbank Lauterbach-Schlitz, erläuterte Geschäftsführer Norbert Lautenschläger bei der Premiere des Kommunikationsangebotes bei der Firma Anlagenbau Günther in Angersbach. Dabei stellte Bernd Günther die Erfolgsgeschichte seines Familienunternehmens vor, Ralf Schneider das Leistungsangebot der Volksbank an Unternehmen, Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak als Wirtschaftsdezernent das kommunale Engagement.

Bernd Günther zeigte sich stolz, dass sein Unternehmen als Gastgeber der Premierenveranstaltung ausgewählt worden war. Für die Veranstaltung war der vordere Teil der Produktionshalle freigeräumt worden, „um noch mehr Kraft ins Netzwerk zu stecken“. Dabei platze die Produktionsstätte aus allen Nähten. Das 5900 Quadratmeter umfassende Gebäude soll deshalb bis zum Jahresende noch deutlich verlängert werden, um mehr Platz für den Bau modernster Sortieranlagen für die Abfall- und Recyclingwirtschaft zu schaffen.

95 Jahre alt ist das Unternehmen, dass Bernd Günther in dritter Generation leitet. Noch 1985 habe die Firma mit vier Mitarbeitern produziert. 1989 kam der erste Auftrag für eine Recyclingmaschine, „vorher waren wir ganz anders unterwegs“, erläuterte der Firmenchef. 1990 hatte die Firma 25 Beschäftige, heute 130, Tendenz steigend. Das Unternehmen ist stolz auf zuverlässige und engagierte Fachkräfte, die insgesamt auf 38 Berufsfeldern zu Hause seien. Zwei Drittel der Mitarbeiter seien im Bereich Planung und Verwaltung tätig, ein Drittel in der Produktion. Um die Zukunftsfähigkeit zu sichern, engagiere sich das Unternehmen in der Ausbildung. 15 Azubis werden ausgebildet, insgesamt seien bereits „70 bis 80 Lehrlinge durch eine Berufsausbildung geschleust“ worden.

Während Bernd Günther vom Standort in einer wirtschaftsschwachen Region sprach, wollte Erster Kreisbeigeordneter Mischak eher die Stärken des Vogelsberges hervorgehoben sehen. Im Landkreis mit seinen 106 000 Einwohnern gebe es laut der neuesten Studie der Frankfurter Goethe-Universität einen Bedarf von 6450 Fachkräften, vor allem in der Medizin, der Pflege oder bei den Erziehungsberufen. Der Kreis bemühe sich, die Abwanderung junger Leute zu verhindern, bereits abgewanderte Kräfte zurückzugewinnen und auch Zuwanderer anzuwerben. Hinweise auf die Infrastruktur mit allen Bildungsmöglichkeiten für die Kinder und moderner Krankenhausversorgung seien dabei gute Argumente, hier den Arbeitsplatz zu suchen.

 

Ralf Schneider stellen die Angebotspalette der Volksbank für Unternehmen vor – von der Gründungsphase bis zur Lösung der Nachfolgefrage. Dabei wies er wie Dr. Mischak auch auf mögliche Finanzspritzen aus verschiedenen Fördertöpfen für Betriebe hin. Für jeden Lebenszyklus eines Unternehmens gebe es passende Unterstützungsmöglichkeiten der „agilen Regionalbank“. Nur wenig bekannt sei das sogenannte Pius-Programm zur Förderung von „Produktionsintegriertem Umweltschutz“ in kleinen und mittleren Unternehmen. Die Übernahme von 30 Prozent der Kosten für Beratung und Investition sollen dabei zur Senkung des Ausstoßes von Kohlendioxid beitragen.

Bevor es dann bei einem Imbiss zum Gedankenaustausch der heimischen Unternehmer überging, stellte sich die Firma noch mit Betriebsführungen vor. Eine von fünf Gruppen übernahm dabei der Chef selbst, eine andere Vertriebsleiter Felix Wohlfahrt. Wohlfahrt erläuterte dabei den interessierten Fragestellern, wie die teils mobilen, zum Teil auch für feste Standorte vorgesehenen Anlagen gebaut und Kunden in aller Welt betreut werden.