Norbert Lautenschläger und Alexander Schagerl (rechts) stellten den 2018er Bilanzbericht der Volksbank vor. Foto: Voba

Pressetext aus dem Lauterbacher Anzeiger vom 07.01.2019

"Gute Zahlen in schwierigem Umfeld": Volksbank Lauterbach-Schlitz stellt Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vor

LAUTERBACH - "Wer rastet, der rostet. Man muss immer aktiv sein. Wenn man immer im Büro sitzt und wartet, passiert nichts", umschreibt Norbert Lautenschläger, Vorstandschef der Volksbank Lauterbach-Schlitz, das Credo seiner Bank und da können ihm Bankvorstand Alexander Schagerl und Marketingleiterin Kerstin Novy nur zustimmen. Die guten Zahlen geben ihm recht, auch wenn die Volksbank "angesichts der Niedrigzinssituation nicht ganz zufrieden aber auch nicht unzufrieden sein kann", wie Lautenschläger die Lage zu Beginn des Jahres 2019 im Rahmen der Bilanzpressekonferenz zusammenfasst. Die "schwierigen Rahmenbedingungen" habe man im abgelaufenen Jahr "gut gemeistert".

Besonders stolz ist man auf die erneuten Qualitätszertifikate. "Bereits im November 2009 hat sich unsere Volksbank, als erste Bank in Deutschland, die Service- und Beratungsqualität im Privat- und im Firmenkundengeschäft durch den TÜV Rheinland zertifizieren lassen. Auch im Berichtsjahr konnten wir die turnusmäßig erforderliche Rezertifizierung der Beratungsqualität bestätigen. Dabei wird den Mitarbeitern höchste Qualität, unter Einhaltung der Gegebenheiten des Verbraucherschutzes und der gesetzlichen Vorschriften, abverlangt", so der 54-jährige Vorstandsvorsitzende. Genauso stolz sei man auf die Auszeichnung als "Beste Bank vor Ort" zum zweiten Mal in Folge im Bereich der Privatkundenberatung. Die Gesellschaft für Qualitätsprüfung mbH Seefeld prüfte im Berichtsjahr in Lauterbach drei ortsansässige Banken und zwei Internetbanken bezüglich ihrer Beratungsqualität.

Zum 31. Dezember 2018 waren 8904 Mitglieder mit Geschäftsguthaben von 8,2 Millionen Euro Anteilseigner der Volksbank Lauterbach-Schlitz eG. Im Berichtsjahr sind der Volksbank 298 Mitglieder beigetreten. Die Volksbank unterhielt 2018 unverändert fünf stationäre Geschäftsstellen und zwei SB-Stellen. Ende 2018 waren insgesamt 91 Mitarbeiter beschäftigt, darunter sechs Auszubildende. "Die Aus- und Weiterbildung hat in unserem Hause einen sehr hohen Stellenwert. Der schwierige Arbeitsmarkt zeigt uns immer wieder, dass die eigene Ausbildung von kompetenten und flexiblen Mitarbeitern unverzichtbar ist", so Schagerl, der bedauerte, dass die Zahl der Bewerbungen für Banklehren, trotz guter Perspektiven, rückläufig seien. Dennoch schaffe man es "mit erhöhtem Aufwand" zwei bis drei Azubis einzustellen. Auch die Online-Geschäftsstelle werde "ständig in Funktionalität und Optik weiterentwickelt". Zum Jahresende werden 6958 Konten - ein Plus von 4,65 Prozent - mit einem Anlagevolumen von 88,6 Millionen Euro geführt. "Mit der Entwicklung dieses Vertriebskanals sind wir weiterhin sehr zufrieden, die digitalen Kontaktwege werden ständig erweitert", versicherte Lautenschläger.

Die Bilanzsumme der Volksbank Lauterbach-Schlitz erhöhte sich von 570 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 590 Millionen Euro. "Die Eigenkapitalausstattung der Bank ist weiterhin gut. Das bilanzielle Eigenkapital wird sich, unter der Annahme der Zustimmung der Vertreterversammlung zum Gewinnverwendungsvorschlag, auf rund 74 Millionen Euro - unter Berücksichtigung des Fonds für Allgemeine Bankrisiken - erhöhen." Die bankeigenen Anlagen zum 31. Dezember 2018 betrugen 265 Millionen Euro. Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen erhöhten sich im gleichen Zeitraum auf 372 Millionen Euro. Das bilanzielle Kreditvolumen hat sich auf rund 290 Millionen Euro erhöht.

Das private Kreditgeschäft, vornehmlich die privaten Baufinanzierungen, haben weiterhin stark zugenommen. Grund hierfür seien einerseits die weiterhin günstigen Marktkonditionen sowie "vielfältige Vertriebsaktivitäten" der Mitarbeiter. Für das überdurchschnittliche Wachstum des Kreditgeschäftes sei maßgeblich das gesteigerte Konsortialkreditgeschäft verantwortlich. Dieses Kreditgeschäft, also die Gewährung eines einheitlichen Kredites durch mindestens zwei Kreditinstituten an einen Kreditnehmer, "rettet uns in einer aktuell schwierigen Situation", bekennt Lautenschläger. Diese Kredite wurden zu 90 Prozent für Wohnimmobilien vergeben. Konsortialkredite werden gewährt, wenn die Kredithöhe für eine einzelne Bank zu groß ist und diese melderechtliche Schwellen überschreiten würde. "Wichtig sind in diesem Geschäft ein gutes Netzwerk und gute Kontakte. Unsere Partner schätzen an uns unsere schnellen aber durchdachten Entscheidungen und Abwicklungen", so der Bankvorsitzende. Insgesamt seien im abgelaufenen Geschäftsjahr 562 Kreditanträge mit einem Volumen von 120 Millionen Euro bearbeitet worden.

Im Versicherungsgeschäft kann die Bank für 2018 "eine gute Zielerreichung in den einzelnen Versicherungssegmenten" vermelden. Auch mit dem Wertpapiergeschäft ist man zufrieden. Aufgrund des äußerst niedrigen Zinsniveaus und weiter sinkender Margen im Kundengeschäft sei das Zinsergebnis aber weiter zurückgegangen. Im Dienstleistungsgeschäft könne man dank erhöhter Vertriebsaktivitäten ein gesteigertes Ergebnis ausweisen. "Wir werden insgesamt einen Gewinn in Höhe von rund einer Million Euro erzielen", bilanziert Lautenschläger.  Vorstand und Aufsichtsrat werden der Vertreterversammlung eine Dividende von 4,5 Prozent, das sind 0,5 Prozent weniger als im vergangenen Geschäftsjahr, zur Genehmigung vorschlagen.