Gleich mehrere Redner trugen zum guten Gelingen der Vertreterversammlung bei.

Pressetext aus dem Schlitzer Boten vom 10.05.2019

Zufriedenstellendes Ergebnis trotz Niedrigzinsphase

Vertreterversammlung der Volksbank Lauterbach-Schlitz im vollbesetzten Oval

Bei der Vertreterversammlung der Volksbank Lauterbach-Schlitz eG am Mittwoch im Wartenberg-Oval in Angersbach wurden die Vertreter zunächst mit einem kurzen Film überrascht, der das breitgefächerte Leistungsangebot der genossenschaftlichen Finanzgruppe für die Mitglieder und Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken aufzeigte.

Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Albrecht Lerch begrüßte neben den Vertretern auch zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und dem Finanzverbund der Volks- und Raiffeisenbanken, darunter MdL Michael Ruhl (Herbstein), die Bürgermeister aus Schlitz, Herbstein, Lautertal, Wartenberg und von der Stadt Lauterbach Stadtrat Erwin Nahrgang sowie als Gastredner der stellvertretende Landrat Dr. Jens Mischak.

Nach dem Gedenken für die verstorbenen Mitglieder erstattete der Vorstand den Geschäftsbericht für das Jahr 2018. Norbert Lautenschläger berichtete über die volkswirtschaftlichen Rahmendaten, die Entwicklung der Volks- und Raiffeisenbanken und besonders über die Entwicklung der Volksbank Lauterbach-Schlitz. Auch das laufende Jahr wird spannend durch anhaltende Unwägbarkeiten mit ungewissen Ausgang auf Wirtschaft und Finanzmärkte mit einem Ausblick auf die Weltwirtschaft, die mit zahlreichen Risiken belastet ist. Für das Jahr 2019 ist eine deutlich Abschwächung zu vermerken, wobei Deutschland auf den vorletzten Platz in der Rangliste zurückfällt. Die Kapitalmarktrenditen entwickelten sich uneinheitlich auf niedrigen Niveau, zugleich seien die Zinsdifferenzen zwischen den USA und Europa auf hohem Niveau, stellte Lautenschläger fest, gleichzeitig näherte sich Deutschland „japanischen Verhältnissen“ bezüglich der Rendite von Staatsanleihen. Er gab auch einen Überblick über die Staatsverschuldung in Europa im 3. Quartal 2018, wobei Deutschland unterschiedlich abschließt.

Alexander Schagerl stellt das Geschäftsjahr 2018 vor: Der Gewinn vor Steuern beträgt 6,4 Milliarden Euro und der Gewinn nach Steuern beträgt 2,2 Milliarden Euro. Die Marktanteile sind weiter steigend. Es gibt Marktanteilsgewinne sowohl im Kreditgeschäft als auch im Einlagengeschäft.

Die Einlagen betragen insgesamt 697 Millionen und die Sichteinlagen 458 Millionen Euro, das bedeutet ein Plus von 5,2 und 7,9 Prozent. Die Anzahl der Banken gab Schagerl mit 875 an, die Zahl der Bankstellen beträgt 10 520 und die Zahl der SB-Zweigstellen gab er mit 3800 an. Die Volksbank Lauterbach-Schlitz liegt auf Rang 386. Die Zahl der Mitglieder stieg auf 18,6 (16,2) Millionen.

Das Geschäftsjahr 2018 bezeichnete Schagerl als zufriedenstellend und ist stabil und krisenfest. Die Bilanzsumme beträgt 590 Millionen Euro. Das Kundenvolumen 2018 beträgt 985 (921) Euro. Die Eigenkapitalausstattung 2018 beträgt 75 Millionen Euro. Der Vorstand schlägt eine Dividende von 4,5 Euro vor. Die Mitgliederzahl hat sich aktuell auf 8944 (8904) erhöht. Der Jahresüberschuss beträgt 1,6 (4,2) Millionen Euro. Das Ergebnis bedeutet einen vorderen Platz innerhalb des Genossenschaftsverbandes, die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage ist geordnet, und das Eigenkapital wurde gestärkt, so Alexander Schagerl. „Unsere Beratung ist ausgezeichnet und wir wurden wieder als „Beste Bank vor Ort“ ausgezeichnet. Für das laufende Jahr wird eine weitere Ausweitung der Marktanteile, moderates Wachstum des bilanziellen Kundeneinlage- und Dienstleistungsgeschäfts sowie stärkeres Wachstum im Kreditgeschäft angestrebt. Die Beratungsqualität soll durch konsequente Schulungsmaßnahmen erhöht werden und die Kundenzufriedenheit wird weiter im Fokus stehen.

Schagerl schloss ab mit einer Übersicht des Immobiliengeschäftes. Am Ende dankte er den Mitgliedern und Kunden, dem Aufsichtsrat und den Beiräten und nicht zuletzt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Volksbank Lauterbach-Schlitz für ihre engagierte Arbeit für die Bank.

Es schloss sich der Bericht des Aufsichtsrates über seine Tätigkeit sowie der Bericht über die gesetzliche Prüfung und die Beschlussfassung über den Jahresabschluss und Verwendung  sowie Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrates an, die alle ein einstimmiges Votum erzielten. In den Aufsichtsrat wurde der Schlitzer Unternehmer Dipl.-Ingenieur Wilfried Metzendorf einstimmig wiedergewählt.

Stefan Ruhl und Birgit Schuldes-Rohm von der Projektgruppe Mitgliedschaft stellten in einem Kurzvortrag die neuen Mitgliederprodukte der Volksbank Lauterbach-Schlitz den neuen „Mitgliederbaum“ vor. Dabei ging es um das neue Onlinekonto VR Direkt plus und das weltweite unkomplizierte und sichere Bezahlen mit der Kreditkarte.

In seinem Gastvortrag stellte Dr. Jens Mischak den Standort Vogelsberg in den Fokus und berichtete insbesondere über die Wirtschaftsförderung im ländlichen Raum. Er überrascht mit Zahlen und Fakten, untermalt mit zwei kleinen Filmbeiträgen. Der Vogelsbergkreis hat derzeit 106 000 Mitglieder, rund 4500 Betriebe, davon haben 87 Prozent 10 und 2 Prozent 249 Beschäftigte. Branchenschwerpunkte sind Gesundheit und Soziales, verarbeitendes Gewerbe, Handel und Dienstleitungen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,7 Prozent und das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen 21 608 (ein Plus von 20,5 Prozent gegenüber 2000). Damit liegt der Vogelsbergkreis unter den 401 Kreisen bundesweit auf Rang 37. In der Kreisverwaltung ist die Arbeit aufgeteilt im Dezernat  I mit Landrat Manfred Görig und im Dezernent II Dr. Jens Mischak als Erster Kreisbeigeordneter, wobei sich Dr. Mischak besonders um die Wirtschaftsförderung und den Tourismus kümmert. Dazu kommt als Gesellschafter „Vogelsberg Consult GmbH. Beim Standortmarketing geht es darum, Freiräume im Vogelsberg zu finden nach dem Motto „Leben und Wohnen, Wirtschaft und Bildung sowie Tourismus und Freizeit“. Dabei spielen Facebook und der Besuch diverser Messen eine wichtige Rolle. Es geht auch um Fachkräftesicherung und junge Familien im Vogelsberg zu halten. Und auch studieren ist im Vogelsberg, zum Beispiel im ehemaligen Amtsgericht seit einiger Zeit möglich. Dazu vermittelte ein Student seine Eindrücke.

Mit viel Beifall wurden die Ausführungen von Dr. Mischak bedacht.

Es schloss sich ein gemeinsames Abendessen an, das von den Mitarbeitern des Posthotels Johannesberg serviert wurde. Es gab Spargel mit Schinken und Kartoffeln, der hervorragend mundete.