Gastgeber und Vorstandsvorsitzender Norbert Lautenschläger und Börse vor acht-Moderator Markus Gürne mit seinem Buch "Der Wirtschaftsvirus".
Blick hinter die Kulissen, kurz vor dem Start der Übertragung live aus den Räumlichkeiten der Volksbank in Lauterbach.

Pressetext aus dem Schlitzer Boten vom 10.10.2020

Kundeninfo bis ins Wohnzimmer

Livestream mit Gastredner Markus Gürne

Ein Stück weit Neuland betrat das Team der Volksbank Lauterbach-Schlitz eG mit der ersten digitalen Kundenveranstaltung. Per Livestream fand Gastredner Markus Gürne am Dienstagabend den Weg in die Wohnzimmer der Volksbankkunden und interessierten Teilnehmer.

Vorstandsvorsitzender Norbert Lautenschläger begrüßte um Punkt 19.00 Uhr die zugeschalteten Teilnehmer aus dem zum TV-Studio umgestalteten Servicebereich der Hauptstelle in Lauterbach. Für die Volksbank sei es wichtig, auch in diesen Tagen die genossenschaftliche Beratung und damit auch die Informationsweitergabe zu Finanzthemen auf dem gewohnt hohen Niveau zu halten. Alleine durch die mehrfache Auszeichnung zur Besten Bank vor Ort und die seit 2009 bestehende TÜV-Zertifizierung entstehe hierfür schon eine Verpflichtung, der die Bank gerne auch auf neuen, digitalen Wegen nachkommt.

Im Anschluss übernahm Lautenschläger die Vorstellung und Überleitung auf Markus Gürne, ARD-Börsenexperte und Autor und vielen Zuschauern bekannt aus dem TV-Format „Börse vor acht“. Dieser stieg dann auch sogleich in seinen rund 45-minütigen Vortrag „Der Wirtschaftsvirus – wie Corona die Welt verändert und was das für Sie bedeutet“ ein. Ihm sei es wichtig, die Zusammenhänge zwischen Politik, Wirtschaft und Finanzen verständlich darzustellen. Ein Blick auf die eingeblendete Weltkarte zeigte sehr deutlich, von welchen großen, globalen „Mitspielern“ Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas umgeben ist. In dieser Position ist Deutschland auch maßgeblich von den wirtschaftlichen Coronaauswirkungen betroffen. Made in Germany ist weltweit beliebt, für die Zukunft setzt dies aber auch voraus, dass man sich diese Produkte in anderen Teilen der Welt noch leisten kann. Das Transatlantische Bündnis hat sich gewandelt. China ist der größte Konkurrent der USA. Beide streben an, die Nummer eins auf der Welt zu sein. Und China hat in vielen Punkte aufgeholt.  Der Zusammenhalt in der europäischen Union ist äußerst wichtig, denn schon jetzt zeigt der Austritt Großbritanniens, wie hoch der Preis dafür ist, aus der Gemeinschaft abgekoppelt zu sein.

Ist Europa alleine groß genug, um gegen die großen globalen Player zu bestehen? Markus Gürne sagt nein. Deutschland muss innovativ sein. Beispiel Autobranche: China verbietet in naher Zukunft den Verbrennungsmotor. Die Industrie muss beweglicher werden. Es gilt das bekannte Motto „Wer nichts im Boden hat, muss es in der Birne haben!“ Willen und Flexibilität werden ausschlaggebend sein. Deutschland und Europa haben es in der Hand, am weltweiten Markt erfolgreich zu sein. „Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren und verlassen“, so der Leiter der ARD-Börsenredaktion. 

Auch auf die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit ging Markus Gürne in seinem Vortrag ein. Klimabewusstsein und Wirtschaftlichkeit sind für ihn kein Gegensatz. Mit nachhaltigen Produkten ist eine gute Rendite möglich. Viele Länder werden gezwungen, die Lebensbedingungen für ihre Einwohner zu verbessern. 

Markus Gürne zog abschließend ein Fazit: „Wir leben in herausfordernden Zeiten, die nicht automatisch die bisher bekannte Erwartung erfüllen, dass es unseren Kindern wirtschaftlich besser gehen wird als uns. Corona sorgt bereits heute dafür, dass das Wachstum nicht unendlich weitergeht.“ Aber es gibt für den Gastredner auch keinen Grund zum Jammern in Deutschland. Provokant stellte er die Fragen, wer sich in der aktuellen Situation in einem anderen Land der Welt sicherer fühlen würde, als in Deutschland? Jetzt sei es für jeden an der Zeit, Antworten auf die Frage „Wie spart man in der Krise?“ zu finden.  Ein gute, vorausschauende Altersvorsorge sollte für jeden Bürger unverzichtbar sein. „Und genau hier setzt die genossenschaftliche Beratung an!“ ergänzte Norbert Lautenschläger in seinem Schlusswort.

Während des Vortrages formulierten zahlreiche Zuschauer im Chat ihre Fragen an den Börsenexperten. Norbert Lautenschläger gab eine Auswahl in der Schlussphase der Übertragung an Markus Gürne weiter. Gerne stand dieser Rede und Antwort und freute sich über die rege Beteiligung.